Keine Beherrschung des Instruments ohne TechnikSingen kann jede(r). Das stimmt. Und doch gibt es, wie bei jedem anderen Instrument auch, Techniken, die man erlernen kann um das Klangspektrum und die Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks zu erweitern. Am ergiebigsten ist der Unterricht, wenn diese Techniken auf dem heutigen Wissen über den menschlichen Körper und Geist aufbauen, so wie es in der funktionalen Gesangspädagogik vermittelt wird. Nicht zuletzt werden dadurch körperliche und stimmliche Fehlbelastungen vermieden. In der Stimmbildung geht es oft darum, Alternativen zu bisherigen Bewegungsmustern auszuprobieren, auszuwählen und gegebenenfalls einzuüben. Das betrifft vor allem den Atem, die Stimmgebung und die Artikulation. Aufmerksam erkunden wir die Bewegungsmöglichkeiten unseres Körpers und die mit ihnen erzielbaren Klänge. Genau hinschauen und genau hinhören werden zu den wichtigsten Begleitern unseres gesanglichen Fortschritts. Alles nur Technik?Überhaupt nicht! Vielen berühmten Sängern sagt man nach «sie könnten gar nicht singen». Sie haben das «gewisse Etwas», z.B. Echtheit und Natürlichkeit, Bühnenpräsenz, ein selbstbewusstes und authentisches Auftreten. Über dieses gewisse Etwas wird gemunkelt, man habe es oder eben nicht. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn die Stimmarbeit ist ein Schlüssel zur eigenen Persönlichkeit, den man zur Entwicklung solcher Qualitäten nutzen kann. Die Erkenntnis, Entwicklung oder gar Befreiung der Persönlichkeit spiegelt sich immer auch in der Stimme wider, gerade so wie man es auch hören kann, wenn der Sänger Sklave des eigenen Erwartungsdrucks oder seiner Selbstzweifel wird. Die Gesangserfahrung ist umso beglückender, je mehr wir das Singen nicht nur als technische Aufgabe verstehen, sondern bereit sind, unser Innerstes mit einzubringen. Im besten Fall befindet sich unser Gesang im sinnlichen Einklang mit Körper und Seele. Dann birgt unsere Kreativität ungeheure Entfaltungsmöglichkeiten, mit denen wir uns selbst und andere noch einmal auf ganz andere Weise berühren können.
Stücke erarbeitenZur Anwendung des Gelernten erarbeiten wir
parallel zur Stimmbildung immer auch Stücke. So werden die klanglichen
Fortschritte der Stimmarbeit hörbar. Und man kann sich über das
Erreichte anhand eines Ergebnisses freuen, das man – wenn man möchte –
anderen präsentieren kann. Dabei lernen wir über das rein Stimmliche
hinaus sehr viel: Wie wählt man ein geeignetes Stück aus und wie geht
man an dieses Stück heran? Dazu ist es übrigens wichtig, viel Musik zu
hören um möglichst viele Stücke, Stilrichtungen und Interpretationen
kennenzulernen. An welche der bestehenden Interpretationen möchte ich
mich anlehnen? Passt dieses Vorhaben zu meiner Persönlichkeit, meiner
Stimme und meinem Können? In welcher Tonlage möchte ich das Stück
singen? Habe ich mich für Stück und Tonlage entschieden, geht es darum, alle Aspekte des Stücks vollständig zu beherrschen: Tempo und Rhythmus, Intonation, Phrasierung und Artikulation. Erst dann kann ich souverän zwischen verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten wählen und die Stimme frei zur Entfaltung kommen lassen. Soll das Stück auf die Bühne, gilt es zusätzlich die Kunst der Präsentation weiterzuentwickeln oder zu erlernen sowie gegebenenfalls sich mit der Gesangstechnik mit Mikrofon vertraut zu machen.
Improvisation
Wer weitergehen möchte, kann Teile eines Stücks
improvisieren oder sich in freier Improvisation üben. Auch wenn man
vielleicht (noch) nicht mit seinen Improvisationen an die Öffentlichkeit
möchte, ist das Erlernen von Improvisationstechniken im geschützten Raum
des Unterrichts hilfreich und bereichernd. Es öffnet den
Möglichkeitenraum für Liedinterpretationen und bietet besonders
vielfältige Gelegenheiten zum Ausprobieren der eigenen Stimme. Wenn man
möchte, kann man auch Extremes oder Albernes probieren. Gar nicht so
selten lernt man dabei ganz neue Seiten an sich kennen. Den eigenen
Gefühlen, Neigungen und Ideen auf diese Weise Ausdruck zu verleihen,
kann ungemein guttun. Zum geschützten Raum des Unterrichts gehört aber
auch, dass Improvisationen jederzeit freiwillig sind, so wie andere
Stimmbildungs- und Gesangsübungen auch. Lust auf
eine Probelektion?
Mehr Informationen über das Angebot gibt es
hier. Ich freue mich
von Dir/Ihnen zu hören!
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